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Mit einem "Carbon Law" Emissionen bis 2050 auf Netto-Null bringen


Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) entwickelten gemeinsam mit internationalen Kollegen einen Plan zum Ausstieg aus Kohle und Öl, der in der "Science" vorgelegt wurde. Mit diesem umfassenden und auf Jahrzehnte ausgerichtete Fahrplan (weg von Kohle und Öl) soll das Klimaziel zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter 2 Grad Celsius erreicht werden.

Hier gehts zur Pressemitteilung des PKI.

Die Forschergruppe bezeichnete die neue Faustformel als Carbon Law. Wenn sie weltweit befolgt wird, bestehe eine 75-prozentige Chance, dass das vereinbarte Klimaziel erreicht werden kann. Denn nach dem Carbon Law soll der weltweite CO2-Austoss alle zehn Jahre halbiert werden. Spätestens 2020 sollten die Emissionen aus fossilen Brennstoffen ihren Höhepunkt überschreiten und bis 2050 auf Null sinken, so die Forscher. Parallel zur Halbierung der Emissionen soll auch der Ausbau von erneuerbaren Energien exponentiell vorangetrieben werden. Dies könnte etwa geschehen, indem der Anteil von Sonne, Wind und Biomasse im Energiesektor alle fünf bis sieben Jahren verdoppelt wird. Ausserdem sollen die Technologien, wie zum Entziehen von CO2 aus der Atmosphäre dienen, vorangetrieben werden. (Mehr zu diesem Verfahren finden Sie überall auf unserer Website).

Leitautor Johan Rockström vom Stockholm Resilience Centre der Universität Stockholm in Schweden in diesem Zusammenhang: «Zuletzt hat sich der Anteil der Erneuerbaren im Energiesektor alle 5,5 Jahre verdoppelt. Wenn diese Verdopplung im selben Tempo so weitergeht, dann sind die fossilen Brennstoffe deutlich vor 2050 raus aus dem System.» heisst es in der Pressemitteilung.

Mit dem Carbon Law sehen die Autoren ein Ende für Kohle im Jahre 2030-35 und Öl 2040-45. Sie erklären, dass alle Wirtschaftszweige einen Fahrplan für jedes Jahrzehnt brauchen, der nach dieser Faustregel dem Weg zur Dekarbonisierung folgt, die nach dem Vorbild von «Moores Law» (dieses besagt, dass Computer-Prozessoren alle zwei Jahre ihre Leistung verdoppeln) gebildet wurde. «Ein Carbon Law könnte durch die Verbindung kurzfristiger Maßnahmen mit langfristigen Zielen Schlüsselelemente für nationale und internationale Klimastrategien hervorbringen», so Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK: «Wir müssen insbesondere konkrete Schritte hin zur vollständigen Dekarbonisierung bis 2050 aufzeigen.» Laut Malte Meinshausen, Direktor des Climate & Energy College an der Universität Melbourne, werden jene Unternehmen und Regionen, welche dem Dekarbonisierungsplan nicht folgen, ins Hintertreffen geraten und die nächste industrielle Revolution verpassen. Gleichzeitig werden Vorreiter von sauberen Technologien von der Null-Emissions-Zukunft profitieren.

Was wären die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zur Dekarbonisierung bis 2050?

Jedes Jahrzehnt muss ein Meilenstein erreicht werden:

2020: 40 Gigatonnen CO2

2030: 20 GtCO2

2040: 10 GtCO2

2050: 5 GtCO2

Der Weg dorthin:

2020: Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe. Einführung eines CO2-Preises, der bei 50 US-Dollar pro Tonne beginnt und bis 2050 auf 400 US-Dollar pro Tonne steigt. Großskalige Steigerung von Energie-Effizienz-Maßnahmen und der Erprobung der CO2-Abspaltung, beginnend mit 100-500 Megatonnen CO2 pro Jahr.

2030: Die Kohle scheidet aus dem Energiemix aus. Das Bauen wird komplett CO2-neutral oder speichert sogar Kohlenstoff, mehrere Städte erreichen die CO2-Neutralität. Die CO2-Abtrennung von 1-2 Gigatonnen CO2 beginnt.

2040: Öl scheidet aus dem Energiemix schon früh in diesem Jahrzehnt aus. Europa ist ebenfalls schon zu Beginn dieser Dekade nahe bei null Emissionen. Andere Kontinente beenden das Jahrzehnt nahe bei null Emissionen.

2050: die Weltwirtschaft ist CO2-neutral.

Wenn die Welt einem Carbon Law folgen würde, das auf veröffentlichten Energie-Szenarien beruht, so hätte sie eine 75-Prozent-Chance, die globale Erwärmung unter 2 Grad gegenüber den vorindustriellen Temperaturen zu halten – ein Ziel, das die Staaten der Welt beim Pariser Gipfel 2015 vereinbart haben.

Hier gehts zur Studie.

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