Moderne Verbrennungsmotoren sind sauber, sehr sauber sogar. Das gilt vor allem für den viel gescholtenen Diesel. Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme bei der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf, bezeichnet die heutigen Dieselmotoren in einem Beitrag auf 20minuten.ch gar als «Luftreinigungsmaschinen».
Diese «Luftreinigungsmaschinen» sorgen dafür, dass im Auspuff weniger Schadstoffe ausgestossen werden, als der Motor vorne ansaugt. Russ, Stickoxide oder Feinstaub sind für den modernen Diesel kein Thema mehr. Doch dem grossen Problem, den CO2-Emissionen, ist damit nicht beizukommen. Keine noch so ausgeklügelte Technik kann den Klimakiller aus den Abgasen filtern. Nur drastische Einsparungen beim Treibstoffverbrauch zeigen hier Wirkung, der Elektromotor oder der Verbrenner betrieben mit synthetischen oder biogenen Treibstoffen, sogenannten E-Fuels.

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi im mit E-Fuel angetriebenen DTM-Renntaxi.
Seit mehreren Jahren forscht Audi an alternativen Kraftstoffen für den Serieneinsatz: E-Gas, E-Benzin und E-Diesel.
Ein Problem bei der Herstellung von E-Fuels ist derzeit noch die Wirtschaftlichkeit. Die verschiedenen Verfahrensschritte, um Gas, Benzin und Diesel synthetisch herzustellen, benötigen viel Energie und wirken sich negativ auf den Gesamtwirkungsgrad aus. In der sogenannten «Well-to-Wheel»-Betrachtung kommen aktuell nur etwa 13 Prozent der eingesetzten Energie im Fahrzeug an.
Doch auch hier zeichnen sich Lösungen ab: Einerseits gehen Experten wie Jörg Sauer, Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), davon aus, dass sich dieser Wert aufgrund verbesserter Verfahren auf bis zu 60 Prozent steigert. Zum Vergleich: Im Elektrofahrzeug treiben 70 bis 80 Prozent der Ausgangsenergie die Räder an. Andererseits wird dank Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie in Europa schon heute im Sommer zu viel erneuerbarer Strom produziert. Dieser kann mittels Power-to-X-Verfahren zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe genutzt werden. Durch die Umstellung der europäischen Energieproduktion von fossil und atomar auf erneuerbar wird der Sommer-Überschuss in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Und wo Strom im Überfluss vorhanden ist, verlieren Wirkungsgrade am Bedeutung.
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